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Jeanne d’Arc: die Jungfrau von Orléans als „lieu de mémoire“
DozentIn: Dr. phil. Annette Clamor, M.A.
Veranstaltungstyp: Seminar
Ort: 41/215
Zeiten: Mo. 10:15 - 11:45 (wöchentlich)
Beschreibung: Jeanne d’Arc, die „erste Patriotin“ Frankreichs (Michelet), zählt bis heute zu einem der zentralen „lieux de mémoire“ des französischen Kollektivgedächtnisses. So wetteiferten im Präsidentschaftswahlkampf von 2012 nicht nur Nicolas Sarkozy und die Familie Le Pen anlässlich ihres 600. Geburtstags medienwirksam um die ‚richtige’ Form des Gedenkens an die „bonne Lorraine“... Mit der Wahl von Mathilde Edey Gamassou zur diesjährigen Jeanne-d’Arc-Darstellerin in Orléans erreichte diese „bagarre mémorielle“ vor einigen Monaten einen neuen (unrühmlichen) Höhepunkt: Wegen ihres aus Benin stammenden Vaters war sie den vermeintlichen Hütern des nationalen Erbes „nicht weiß genug“, und in den sozialen Netzwerken warnte man davor, „die Geschichte und Identität des französischen Volkes mit Füßen zu treten“ oder gar „umzuschreiben“.
Im Seminar werden wir uns der seit jeher wechselvollen Rezeption Jeanne d’Arcs in Kunst und Literatur, ihrer ideologischen wie auch soziokulturellen Vereinnahmung widmen.
Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft, sich bis zur ersten Sitzung mit dem Thema insoweit vertraut zu machen, dass eigene Vorschläge zur Seminar-Gestaltung (Referatsthemen etc.) möglich sind.
