Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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"Der Krieg ernährt den Krieg" Wirtschaft, Konflikt und Gesellschaft im Umfeld des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648)


DozentIn: Priv. Doz. Dr. phil.habil. Sebastian Steinbach

Veranstaltungstyp: Seminar

Ort: 15/131

Zeiten: Di. 14:00 - 16:00 (wöchentlich)

Beschreibung: „Der Krieg ernährt den Krieg. Gehen Bauern drauf, Ei, so gewinnt der Kaiser mehr Soldaten“, lässt Friedrich Schiller im zweiten Teil seiner Wallenstein-Trilogie den General Isolani sagen. Er charakterisiert damit zugleich die Denkart des Söldnerführers und „Gewaltunternehmers“ in der Frühen Neuzeit, der am Krieg verdient und somit an dessen Fortsetzung ein persönliches Interesse hat.
Der Dreißigjährige Krieg war eine der großen militärischen Katastrophen der Neuzeit, dessen zerstörerische Auswirkungen tiefgreifende soziale und wirtschaftliche Änderungen vor allem in Mitteleuropa zur Folge hatten. Die Größe der am Konflikt beteiligten Söldnerheere stellten die Generäle vor bislang ungekannte logistische Herausforderungen in der Unterhaltung, Ausrüstung und Versorgung ihrer Truppen. Zugleich zerstörten die marodierenden Söldnertrupps in einer Kriegsführung der „verbrannten Erde“ die Ernährungsgrundlage der Menschen und lösten langfristig eine agrarische und demographische Krise aus. Auf der anderen Seite stehen die am Dreißigjährigen Krieg verdienenden Handwerker und Händler, deren Produkte und Waren die zeitgenössische „Kriegsmaschinerie“ am Laufen hielten. Das Seminar untersucht die verschiedenen sozialen und ökonomischen Voraussetzungen und Folgen der militärischen Auseinandersetzungen des Zeitraums 1618-1648 sowohl im Hinblick auf die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung wie auch im Fokus auf das Individuum in Gestalt des Bauern, Söldners oder Händlers. Im Seminar sollen gemeinsam Grundzüge einer „frühneuzeitlichen Kriegsökonomie“ erarbeitet werden.
Der erfolgreiche Besuch des Seminars setzt eine regelmäßige und aktive Teilnahme, die Übernahme eines Referats mit Thesenpapier und die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit voraus. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen begrenzt.


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