Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Lehrende

Die deutsche Bayle-Rezeption im 18. Jahrhundert [NDL3, WPBA]


DozentIn: Dr. Vincenz Pieper

Veranstaltungstyp: Seminar

Ort: nicht angegeben

Zeiten: Fr. 10:00 - 12:00 (wöchentlich)

Beschreibung: Pierre Bayle (1647-1706) galt als einer der subtilsten und witzigsten Autoren der Frühaufklärung. In seinem im Rotterdamer Exil verfassten "Dictionnaire historique et critique" (1694-96, 2. Aufl. 1702) begegnete man biographischen Artikeln, die in ihren umfangreichen, oft mit Obszönitäten angereicherten Fußnoten einen gefährlichen Skeptizismus lehrten. Obwohl er sich zur reformierten Religion bekannte, schrieb Bayle wohlwollend über Personen, die die Vorsehung oder sogar die Existenz Gottes in Frage gestellt hatten. Er behauptete, die Probleme, die sich aus der Lehre vom Sündenfall und von der Gnadenwahl ergaben, nur deswegen hervorzuheben, um eine Unterwerfung der Vernunft unter den Glauben herbeizuführen. Das Wörterbuch wurde von jungen Autor:innen des 18. Jahrhunderts geradezu verschlungen. Im Seminar werden wir uns vor allem mit der Bayle-Rezeption von Luise Adelgunde Victorie und Johann Christoph Gottsched, Christian Ludwig Liscow, Christoph Martin Wieland und Johann Wolfgang Goethe befassen.

Literatur: Gerhard Sauder: Bayle-Rezeption in der deutschen Aufklärung. In: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 49 (1975), S. 83–104; Kevin Hilliard: Der Skeptizismus in der deutschen Aufklärung und die literarischen Folgen. In: German Life and Letters 62 (2009), S. 7–20.


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