Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Lehrende

Elfriede Jelinek und der Anspruch der Dichtung (NDL2)


DozentIn: Elisabeth Flucher

Veranstaltungstyp: Seminar

Ort: 15/105: Mo. 16:00 - 18:00 (11x), 41/215: Mo. 16:00 - 18:00 (1x)

Zeiten: Mo. 16:00 - 18:00 (wöchentlich), Ort: 15/105, 41/215

Beschreibung: Die Gefahr der politischen und gesellschaftlichen Vereinnahmung ist gerade
für eine Schriftstellerin, die als "Skandal-Autorin" gilt und deren Texte
als gesellschaftliche, politische und insbesondere feministische Kritik
gelesen werden, groß. Angesichts der Verleihung des Nobelpreises 2004
fürchtete Jelinek, nicht aufgrund ihrer Dichtung, sondern "als Frau"
ausgezeichnet zu werden. Ihre Texte sind freilich kritisch und politisch,
sofern sie Missstände thematisieren, aber lassen sie sich einer
politischen Bewegung zuschreiben? Die Hypothese, die im Laufe des Seminars
anhand zentraler erzählender Texte (Bukolit, Die Liebhaberinnen, Die
Klavierspielerin, Lust) und Dramen (Was geschah, nachdem Nora ihren Mann
verlassen hatte oder Stützen der Gesellschaften, Ulrike Maria Stuart,
Winterreise) diskutiert werden soll, lautet: Die Dichtung Jelineks wehrt
sich gegen Vereinnahmungen jeglicher Art und behauptet auf diese Weise
ihre sprachliche Autonomie. Ein literarisches Verfahren , das
diskutiert werden wird, ist die Nachahmung und Verfremdung der
Alltagssprache. Indem deren Klischees entlarvt werden, entsteht eine
Neuschöpfung der Sprache, die ihre Dichtung ist.


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