Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Lehrende

Grundfragen der kritischen Hermeneutik (Nietzsches Werke) NDL2, NDL3


DozentIn: Prof. Dr. phil. Christoph König , Dr. Michael Woll

Veranstaltungstyp: Seminar

Ort: 15/105

Zeiten: Di. 18:00 - 20:00 (wöchentlich)

Beschreibung: Das Seminar prüft an Nietzsches ‚Also sprach Zarathustra‘ und den ‚Dionysos-Dithyramben‘ Grundfragen der kritischen Hermeneutik: Die Kenntnis dieser Werke wird vorausgesetzt. Eine besondere Konstellation im Werk Nietzsches ist für die methodische Fragestellung günstig: Unter Nietzsche-Philosophen herrscht die Tendenz, das ›Was‹ gegenüber dem ›Wie‹ vorzuziehen. Man behandelt Nietzsches Werk, als wäre es ein riesiger, unorganisierter Text, aus dem sich einzelne Stellen und Textpassagen herausziehen lassen, um sie isoliert als Philosophie zu betrachten – fern von der Einheit des Werks, dem sie entstammen. Umgekehrt betonen die Literaturwissenschaftler die Art und Weise, in der Nietzsche schreibt, um in der Literarizität den Sinn der Werke zu erkennen. Sie betrachten das Wie als vorrangig gegenüber dem Was. Ihre ganze Aufmerksamkeit gilt der literarischen Gestalt von Nietzsches Werk sowie den darin wirksamen destruktiven rhetorischen Formen, ohne die dialektischen und argumentativen Feinheiten zu beachten, die dessen philosophisches Projekt erst charakterisieren. Das Seminar folgt der These, dass Nietzsche in seinen Texten eine schöpferische Dialektik übt, in der es vor allem um die notwendigen Bezüge zwischen Wörtern, zwischen Sätzen, zwischen Aphorismen geht. In dieser Dialektik – und nun wird die methodische Grundfrage des Seminars wirksam – zeigen sich philologische Praktiken, denen die hermeneutische Reflexion gilt. Im Mittelpunkt steht die Systematik der Begriffe ‚Notwendigkeit‘, ‚Autoreflexion‘, ‚Idiomatik‘, ‚Kommentar‘ und ‚Tradition‘.


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