Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


Navigation und Suche der Universität Osnabrück


Hauptinhalt

Topinformationen

Lehrende

Lyriksprachen um 1830. Droste-Hülshoff, Heine, Eichendorff [NDL2 K2]


DozentIn: Dr. Michael Woll

Veranstaltungstyp: Seminar

Ort: 41/E08: Samstag, 02.11.2024 10:00 - 18:00, 41/E07: Samstag, 14.12.2024 08:30 - 18:00, 41/111: Samstag, 01.02.2025 08:30 - 18:00

Zeiten: Termine am Samstag, 02.11.2024 10:00 - 18:00, Samstag, 14.12.2024, Samstag, 01.02.2025 08:30 - 18:00, Ort: 41/E08, 41/E07, 41/111

Beschreibung: Der neue Status der Individualität, der sich mit der Aufklärung herausbildet, schlägt sich auch in der Literatur nieder: Wo noch in der Barockzeit die Imitation mustergültiger Vorbilder entlang der Leitsätze von ›Regelpoetiken‹ die Dichtung bestimmt hat, gibt sich nun prinzipiell jedes Werk eigene Regeln. Indem die Gedichte auf diese Weise literarische Motive und Stilfiguren, aber auch einzelne Begriffe umdeuten und verändern, reagieren sie produktiv auf die literarischen Traditionen, mit denen sie umgehen. Einen Höhepunkt erfährt diese Tendenz in den Sprachwelten des französischen Symbolismus. Die Gedichte Rainer Maria Rilkes oder Paul Celans, die daran anschließen, bilden eine je eigene Idiomatik aus (Jean Bollack). Das Seminar geht zurück an den Beginn dieser Entwicklung. Anhand ausgewählter Gedichtbände von Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848), Heinrich Heine (1797-1856) und Joseph von Eichendorff (1788-1857) wird diskutiert, wie lyrische Zyklen nach Goethe zu einem bevorzugten Rahmen für die Herausbildung eigengesetzlicher poetischer Referenzsysteme werden, ›Gedichtwelten‹ in einem umfassenden Sinn. Insbesondere der vermeintlich ›serielle‹ Charakter, den man der Bildsprache der Dichtung dieser Epoche immer wieder nachgesagt hat, soll einer kritischen Revision unterzogen werden. Ein Seitenblick gilt den Möglichkeiten und Grenzen digitaler Werkzeuge zur Textkorpusanalyse: Lässt sich sprachliche Individualität statistisch erfassen?


zur Veranstaltung in Stud.IP