Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Literarische Kulturkritik von Rousseau bis zur Gegenwart [NDL4, NDLMA4 K1+3, NDL4 GYM B, LKE-3, LKE-5]


DozentIn: Prof. Dr. phil. Olav Krämer

Veranstaltungstyp: Seminar

Ort: 11/211

Zeiten: Di. 08:15 - 09:45 (wöchentlich)

Beschreibung: Mit dem Begriff „Kulturkritik“ bezeichnet man Äußerungen der Kritik an (angeblichen) sozialen Fehlentwicklungen, für die die Kritiker:innen den zivilisatorischen Fortschritt verantwortlich machen; statt von Kulturkritik spricht man daher häufig auch von Zivilisationskritik. In kulturkritischen Texten werden etwa die Lasterhaftigkeit, die Oberflächlichkeit oder der Konformismus der Zeitgenossen beklagt und auf die Technisierung, die Kommerzialisierung oder die Bürokratisierung des Lebens in der Moderne zurückgeführt. Als Entstehungszeit der Kulturkritik gilt das 18. Jahrhundert, als ihr Ahnherr wird meist Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) betrachtet. Rousseau und von ihm beeinflusste Autor:innen haben eine Tradition begründet, die sich bis ins 20. Jahrhundert und in die Gegenwart hinein fortsetzt. Kulturkritische Ideen sind dabei vielfach in literarischen Werken ausgedrückt, aber auch kritisch reflektiert worden. Das Seminar soll einige der wichtigsten Stationen der Kulturkritik und ihrer literarischen Reflexe vom 18. bis zum frühen 21. Jahrhundert analysieren. Die Reihe der Autoren reicht von Rousseau und Friedrich Schiller über Thomas Mann bis zu Gegenwartsautoren wie Christian Kracht. Das Augenmerk der Analysen soll dabei zum einen auf den literarischen Verfahren der Texte liegen, zum anderen auf den vorausgesetzten Menschenbildern und ethischen Idealen der Kulturkritiker.

Literatur:
Behandelt werden u.a. diese Texte: Jean-Jacques Rousseau: Discours sur les sciences et les arts / Abhandlung über die Wissenschaften und die Künste (Reclam UB 18679); Friedrich Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen (Reclam UB 18062) (Briefe 1 bis 10); Christian Kracht: Faserland (Fischer Taschenbuch). – Weitere Texte werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Zur Einführung in das Thema empfiehlt sich: Georg Bollenbeck, Eine Geschichte der Kulturkritik. Von J. J. Rousseau bis G. Anders, München 2007.


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