Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Rudolfs von Ems ,Guter Gerhard' (BA, FN/ÄDL1B)


DozentIn: Prof. i. R. Dr. phil. Harald Haferland

Veranstaltungstyp: Seminar

Ort: 15/115

Zeiten: Mi. 10:00 - 12:00 (wöchentlich)

Beschreibung: Kaiser Otto möchte von Gott offenbart bekommen, ob er für seine fromme Stiftung des Bistums Magdeburg himmlischen Lohn zu erwarten habe. Die Antwort kritisiert seine flache Vorstellung von göttlicher Belohnung und hält ihm das Vorbild des Kölner Kaufmanns Gerhard vor Augen. So lässt sich Otto von Gerhard dessen Lebensgeschichte erzählen. Dabei zeigt sich, dass Gerhard seinen Besitz nicht nur nicht zu seinem eigenen Vorteil eingesetzt hat, sondern vielmehr immer auch aus sozialer Verantwortung gehandelt hat, ohne auf seinen Gewinn zu schielen. Durch dieses lebende Beispiel belehrt, erkennt Otto seinen Fehler und lässt Gerhards Geschichte zur „bezzerunge der kristenheit“ aufzeichnen.
Die Erzählung Rudolfs von Ems, einem der profiliertesten Erzähler der höfischen Literatur in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, ist nicht nur sprachlich reizvoll, sondern auch narratologisch interessant: Es gibt einen Ich-Erzähler in einer breit ausladenden Binnenerzählung. Die als Exemplum angelegte Binnenerzählung soll aus der Rahmenhandlung heraus der Nachwelt bekannt geworden sein – eine Art mise en abyme.
Rudolfs ‚Guter Gerhard’ soll im Seminar kontinuierlich gelesen, interpretiert und vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Literatur und ihres ‚Literatursystems’ erläutert werden.
Textgrundlage: Der guote Gêrhart von Rudolf von Ems, hg. von John A. Asher. Tübingen 1962 u. ö. (ATB 56) (die Ausgabe steht online über die Unibibliothek zur Verfügung, dazu auch in StudIP).


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