Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Robert Musil und der moderne Roman NDL2, NDL3


DozentIn: Elisabeth Flucher

Veranstaltungstyp: Seminar

Ort: 11/214

Zeiten: Mo. 16:00 - 18:00 (wöchentlich)

Beschreibung: Robert Musils unvollendeter Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“, dessen erster Teil zuerst 1930 erschienen ist, gehört zweifellos zu den bedeutendsten Romanen des 20. Jahrhunderts. Die Frage, was die Modernität des Romans bestimmt und welche stilistische Aufgabe der Roman sich selbst stellt, werden das Seminar anleiten. Im Kontext der literarischen Tradition, insbesondere der Gattungstradition des Romans, aber auch im Kontext der literarischen Produktion des frühen 20. Jahrhunderts, soll die Individualität dieses Romanprojekts herausgearbeitet werden. Der Umfang an Wissensinhalten, Resultaten der verschiedenen Wissenschaften und Fragen des modernen Lebens, den Musil in seinem Romanprojekt aufzunehmen versucht hat, ist in seinem Anspruch beinahe utopisch. Die Leistung des Romans ist der Versuch, dieses überbordende und amorphe Material zu bewältigen, die eigene Zeit und die unmittelbare Vergangenheit reflexiv zu erfassen und einzuholen, ein Projekt, das gerade in seiner unabgeschlossenen und aus dem Nachlass überlieferten Gestalt von der Unerfüllbarkeit des Anspruchs zeugt. Sofern der klassische Roman die Welt aus der Perspektive eines Erzählers oder Protagonisten erschafft und gestaltet, lotet Musil die Bedingungen der Möglichkeit eines Romans unter der Voraussetzung aus, dass eine einheitliche Weltsicht aus einer einzigen Perspektive aufgrund der Situation des modernen Bewusstseins nicht mehr geleistet werden kann.
Im Seminar werden neben dem „Mann ohne Eigenschaften“ auch kleinere Erzählungen sowie Tagebucheinträge und Notizen Musils gelesen, die einen Überblick über sein Werk verschaffen sollen. Die Aphorismen, Notizen und Essays werden in Hinblick auf das Romanprojekt untersucht.

Voraussetzung der Teilnahme ist die Lektüre des ersten Teils des „Mannes ohne Eigenschaften“.


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