Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Tier-Mensch-Beziehungen in phantastischen und realistischen Texten des 20. und 21. Jahrhunderts [NDL4MA K1, NDL4MA K2, NDL4GYMA_v01, NDL4LbS_v02 K1]


DozentIn: apl. Prof. Dr. phil. Dorothee Neuhaus

Veranstaltungstyp: Seminar

Ort: nicht angegeben

Zeiten: Mo. 14:15 - 15:45 (wöchentlich)

Beschreibung: Jedes Kind, das mit einem Hund aufgewachsen ist, aber auch jeder erwachsene Hundeliebhaber weiß, wie gut man mit einem Hund kommunizieren kann. In der Literatur reicht das Spektrum solcher dialogischen Tier-Mensch-Beziehungen von phantastischen bis zu realistischen Texten, erstere haben ihre Wurzeln in der Romantik (zu denken ist hier ganz besonders an E.T.A. Hoffmann), letztere ebenfalls im 19. Jahrhundert, im so genannten Realismus (angefangen von bürgerlichen Realisten wie Theodor Fontane, Wilhelm Raabe und Theodor Storm bis hin zu Jack London oder Rudyard Kipling). Fortgeschrieben werden solche Mensch-Tier-Beziehungen bist heute, in Tiergeschichten stehen sie zentral, sie kommen aber auch als Nebenhandlungen von Romanen vor.
Im Seminar widmen wir uns zentralen Texten zu diesem Thema aus dem 20. und 21. Jahrhundert mit Schwerpunkt auf ihre literarischen Traditionen, die hier im Blick auf Tier-Mensch-Beziehungen fortgeschrieben oder auch aktualisiert werden. Gelesen werden u.a. folgende Texte: Thomas Mann, Herr und Hund. Ein Idyll (1919) und die Erzählung Tobias Mindernickel (1898); Martin Walser: Ein springender Brunnen (1998) mit dem hündischen Protagonisten Tell. In Bezug auf das 21. Jh. werden folgende Texte gelesen: Sigrid Nunez, Der Freund. Roman. (2018), in deutscher Übersetzung aus dem Amerikanischen (2020); T.C. Boyle, Sprich mit mir (Talk to me, 2021) in deutscher Übersetzung 2021; Monika Maron: Munin oder Chaos im Kopf. Roman (2018). Damit werden wir uns nicht nur mit Mensch-Hunde-Beziehungen, sondern ganz aktuell mit der Beziehung des Menschen zum Affen wie auch zur Krähe auseinandersetzen. Abgesehen von der Analyse der durchaus variablen Beziehungen des Menschen zum Tier, geht es dabei nicht zuletzt um die Kritik am Menschen, seinem Narzissmus und seiner Hybris, sowie um Merkmale heutiger Gesellschaftsformen.
Wichtige Forschungsliteratur entnehmen Sie der Literaturliste, sie wird soweit dort vorhanden im Semesterapparat der Universitätsbibliothek zur Verfügung gestellt. Das Seminar wird mit einer Zentralklausur (3LP, PL) abgeschlossen.


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