Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Völkisch-nationalistische und nationalsozialistische Lyrik 1890-heute [NDL2]


DozentIn: Mattes Schmerdtmann

Veranstaltungstyp: Seminar

Ort: 41/E08

Zeiten: Di. 10:00 - 12:00 (wöchentlich)

Beschreibung: „Völkisch-nationalistische und nationalsozialistische Literatur“ (U.-K. Ketelsen) verbreitet Vorstellungen von einer ethnisch (d. h. rassisch) ‚reinen‘ Volksgemeinschaft, deren tatsächliche Realisierung die Autoren mit unterschiedlich radikaler Konsequenz forderten (und fordern). Diese literarische Strömung, die ihre Blütezeit während der Weimarer Republik und des NS-Regimes erlebte, entstand etwa in den 1890er-Jahren, verschwand aber keinesfalls mit dem sog. Zusammenbruch des Dritten Reiches. Gerade in den vergangenen Jahren scheinen völkische Ideen eine Renaissance zu erleben, die ihren Niederschlag auch in kulturellen Produktionen findet (heute eher in Liedtexten, aber mitunter auch in Gedichten).

In diesem Seminar konzentrieren wir uns auf die lyrischen Texte einschlägiger Autoren (H. Böhme, G. Fock, H. Löns, A. Miegel, G. Schumann, I. Seidel, L. v. Strauß und Torney, W. Vesper u. a.). Anhand eines Readers mit exemplarisch ausgewählten Gedichten und Liedern skizzieren wir die Entwicklungsgeschichte der Strömung von deren Entstehung im Kontext der sog. Heimatkunstbewegung über die Hoch-Zeit bis heute. In diesem Zusammenhang gehen wir den Fragen nach, welche formal-ästhetischen und inhaltlichen Gemeinsamkeiten und Unterschiede diese Literatur auszeichnen, welche sozialen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen sie abbildet (bzw. konstruiert) und welche Gesellschafts- und Herrschaftsentwürfe sie tradiert. Als Kontrast werden wir an geeigneten Stellen ebenfalls Gedichte untersuchen, die auf ironisch-satirische Weise völkische Dichtung karikieren (etwa von B. Brecht).


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