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Literarische Inszenierung von Medien [NDL3]
DozentIn: Dr. Arno Meteling
Veranstaltungstyp: Seminar
Ort: 15/322a
Zeiten: Mi. 14:00 - 16:00 (wöchentlich)
Beschreibung: Avancierter Literatur eignet spätestens seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ein Hang zur Selbstreflexivität. Dabei werden zunehmend die medialen Bedingungen der Möglichkeit literarischen Erzählens zum Thema. So sind die Figuren Lesende und Schreibende, Geschichten werden in Geschichten verschachtelt, Briefe und Bücher werden zum Katalysator von Handlungen sowie Papier, Schreibfeder und Tinte zum Thema.
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts treten mit der Photographie und später dann mit Telefon oder Film die technischen Medien in Konkurrenz zu den traditionellen Kunstformen. Wie die Literatur Medien(-nutzung) und Medialität implementiert, ist Thema des Seminars. An der Inszenierung von Schriftlichkeit, dem tableau vivant, der Musik, dem Kaiserpanorama oder der Telefonie soll diskutiert werden, wie Medien und ihre epistemologischen Verschiebungen literarisch verarbeitet werden.
Analysiert und diskutiert werden unter anderem Heinrich von Kleists "Die Heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik" (1810), E.T.A. Hoffmanns "Der goldene Topf" (1814), Franz Kafkas "In der Strafkolonie" (1919), Walter Benjamins "Kaiserpanorama" (1938) und "Das Telephon" (1938), Daniel Kehlmanns Roman "Ruhm" (2009) sowie Bram Stokers Roman "Dracula" (1897) und seine Verfilmung durch Francis Ford Coppola (1996).
