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Lektüre mittelniederdeutscher Texte (BA, FN/ÄDL 2 A oder B)
DozentIn: Prof. i. R. Dr. phil. Harald Haferland , Hanne Grießmann
Veranstaltungstyp: Seminar
Ort: 11/213
Zeiten: Di. 12:15 - 13:45 (wöchentlich)
Beschreibung: Das Seminar, das zusammen mit Hanne Grießmann veranstaltet wird, soll dem Einlesen in die mittelniederdeutsche Literatur dienen. Voraus geht eine kurze Spracheinführung. In den anschließenden Sitzungen werden ausgewählte Texte übersetzend gelesen und durch weitere Kommentare zum Mittelniederdeutschen begleitet.
Die Auswahl mittelniederdeutscher Texte wird die Form eines repräsentativen Überblicks über die mittelniederdeutsche Literatur haben. Anders als die mittelhochdeutsche Literatur hat die mittelniederdeutsche keine auch nur annähernd vergleichbare Zahl an Versromanen hervorgebracht, auch keinen nennenswerten Minnesang. Ähnliches gilt für weitere Gattungen. Dies verdeutlicht, dass auch das Gattungssystem anders strukturiert ist und viel stärker von gebrauchsliterarischen Texten dominiert ist. Trotzdem finden sich literarische Erzeugnisse, die es wert sind, heute noch gelesen und interpretiert zu werden. Das Seminar soll die Fähigkeit zur selbstständigen Lektüre solcher Texte trainieren und zugleich anschaulich machen, dass das, was man Literatur nennt, auch ganz anders aussehen kann, als man es von der mittelhochdeutschen Literatur her kennt.
So sollen Rechtstexte gelesen werden (Ausschnitte aus dem ‚Sachsenspiegel’), Ausschnitte aus der Chronistik (z. B. der ‚Sächsischen Weltchronik’, der ‚Magdeburger Schöppenchronik’ oder Herman Botes ‚Schichtbuch’), der Lübecker/Revaler Totentanz, ggf. Lieddichtung (Rostocker Liederbuch), ggf. ein geistliches Spiel (das ‚Redentiner Osterspiel’), Prosaerzählungen/Legenden u. a. m. Hinzu kommt noch ein Einzeltext, der ‚Reynke de vos’.
Zu dem jeweilig gelesenen Text sollen in Kurzreferaten der Autor wie die jeweilige Gattung vorgestellt werden.
Die behandelten Texte/Textausschnitte werden in einem Reader zur Verfügung stehen.
