Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Lehrende

Wenn Frauen Briefe schreiben: Ovids Heroides [LAT-LW2-K2]


DozentIn: Mareike Ehlert

Veranstaltungstyp: Seminar

Ort: 11/115: Di. 14:00 - 16:00 (11x), 41/104: Di. 14:00 - 16:00 (3x), 41/B11: Freitag, 14.07.2023 08:45 - 11:00, 41/B10: Mittwoch, 13.09.2023 09:30 - 12:00

Zeiten: Di. 14:00 - 16:00 (wöchentlich), Ort: 11/115, 41/104, Termine am Freitag, 14.07.2023 08:45 - 11:00, Mittwoch, 13.09.2023 09:30 - 12:00, Ort: 41/B11, 41/B10

Beschreibung: In den Heroides, den Briefen mythologischer Heroinen an ihre Geliebten, lässt Ovid vor allem die weiblichen Figuren der Mythen zu Wort kommen: Penelope schreibt an Odysseus, der nach 10 trojanischen Kriegsjahren noch immer nicht zurückgekehrt ist und den sie schmerzlich vermisst. Unter Tränen verfasst Briseis einen Brief an Achill, nachdem sie ihm von Agamemnon genommen wurde und Dido klagt traurig in ihrem Abschiedsbrief, dass Aeneas sie verlassen hat. Neben 15 Einzelbriefen schildert Ovid in drei Briefpaaren schließlich beide Seiten der Liebesbeziehung.
Aus weiblicher Perspektive erzählt Ovid bekannte, mythologische Stoffe neu und erschafft mit seinen Elegien in Briefform mit weiblicher Sprecherin gleichzeitig ein literarisches novum. Themen und Charakteristika der Liebeselegie werden mit weiblicher Stimme anstelle des elegischen Liebhabers erzählt, der literarische Topos des verlassenen Liebhabers in die mythische Realität der verlassenen Heroinen versetzt. Elegisches wird dabei anschaulich als Brief verfasst: Die Tränen tropfen beim Schreiben auf die Rolle, die Hand ermüdet vom Schreiben – immer wieder nehmen die mythologischen Frauengestalten Bezug auf ihre Rolle als schreibende Heroine.
Im Seminar werden anhand ausgewählter Briefe die literarischen Besonderheiten der Heroides als Brief-Elegien erarbeitet: Wie werden gattungstypische Elemente der Elegie und der Briefliteratur ineinander verwoben, wie werden mythologische Stoffe verarbeitet und Leerstellen gefüllt – und wie schreibt eine mythologische Heldin aus der Feder Ovids?
Im Zentrum des Kurses steht die Lektüre und ausführliche philologische Interpretation ausgewählter Textausschnitte, die Untersuchung zentraler Motive, autoren- und gattungstypischer Merkmale sowie deren literaturgeschichtliche Einordnung. Grundlegend dafür sind die Nutzung und zielführende Anwendung wissenschaftlicher Hilfsmittel und Methoden der Textanalyse und Textkritik.


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