Beschreibung:Die Anfänge der neuen Frauenbewegung liegen europaweit im Umkreis jener gesellschaftlichen Umbrüche, die mit der Chiffre '68' bezeichnet werden. Dies gilt auch für Italien, wo 1967 das erste Manifest der Frauengruppe "Demistificazione autoritaria" erscheint und sich 1970 die Gruppe "Rivolta femminile" konstitutiert. Schwerpunkte des feministischen Engagements sind in der Folge der Kampf um die Legalisierung der Abtreibung und für die Einführung der Scheidung. Bekannte Autorinnen wie Dacia Maraini oder Lidia Raveri begleiten und reflektieren diese Entwicklung in ihren literarischen Werken und kämpfen so für die Frau als 'Autorin'. Im Seminar werden wir uns mit Entstehung und Entwicklung des "Movimento femminile" anhand unterschiedlicher Zeugnisse ihrer Aktivität beschäftigen: Programmschriften, Zeitschriften, Buchläden, gesellschaftspolitisches Engagement, literarische Spuren. Ein besonderer Akzent soll dabei auf der Verbindung mit anderen nationalen Frauenbewegungen wie dem französischen Mouvement de libération des femmes und der deutschen Frauenbewegung liegen, wie er sich etwa anlässlich des Kampfes für die Abtreibung manifestiert hat.
