Beschreibung:Während in Italien zwischen 1992 und 2016 die Zahl der Männer, die einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen sind, dank des Kampfes gegen die organisierte Kriminalität merkbar gesunken ist, hat sich die Zahl der Frauen, die von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet worden sind, nur unwesentlich vermindert. Vor allem aber die Zahl der Vergewaltigungen ist konstant geblieben (cf. www.istat.it/it/violenza-sulle-donne). Diese Zahlen machen deutlich, dass ‚Gewalt‘ ein stark gegendertes Phänomen ist. Im Rahmen des Seminars soll auf der Basis vor allem literarischer Darstellungen der Frage nach den Formen und dem Umgang mit ‚Gewalt‘, ihrer kulturellen ‚Bewertung‘, ‚Begründung‘ und Einordnung‘, nachgegangen werden. Der Schwerpunkt wird dabei auf der zwischengeschlechtlichen Gewalt liegen, deren Erscheinungsformen über einen langen historischen Zeitraum hinweg – vom Ende des Mittelalters bis in die Gegenwart – untersucht werden sollen.