Beschreibung:Immer wieder im Lauf seiner Geschichte hat Italien dem europäischen Theater entscheidende Impulse vermittelt. Das beginnt in der Renaissance mit der 'Erfindung' des modernen Theaters, des sog. Illusionstheaters, durch Autoren wie Ariosto, Bibbiena und Machiavelli. Popularisiert wird diese Theaterform durch die Comici dell'arte, die ersten professionellen Schauspielertruppen, die die 'commedia dell'arte' in ganz Europa bekannt machen. Ziel der Vorlesung ist es, diese und andere wichtige Momente der italienischen Theatergeschichte vorzustellen. Weitere Stationen werden sein: die Theaterreform Goldonis im Settecento, das Melodramma Verdis im Ottocento, der Bruch mit dem Illusionstheater durch Pirandello im frühen 20. Jahrhundert und schließlich die heterogenen Formen des aktuellen italienischen Theaters, die vom politischen Theater Stefano Massinis in der Brecht'schen Tradition des epischen Theaters bis zu den expressiven Formen Emma Dantes reichen. Um Theater nicht nur als Text, sondern auch als Inszenierung zu erleben, werden wir nach Möglichkeit aktuelle Inszenierungen in Osnabrück und Münster besuchen, so die Aufführung des neuesten Stücks von Stefano Massini, "Manhattan Project", in Münster und eine Verdi-Oper in Osnabrück.