Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Veranstaltungsdaten
Vergil, Georgica (LAT-LW3-K2)
DozentIn:Prof. Dr. Stephan Heilen
Veranstaltungstyp:Seminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)
Ort:nicht angegeben
Semester:WiSe 2020/21
Zeiten:Mo. 18:00 - 20:00 (wöchentlich)
Erster Termin:Montag, 19.10.2020 18:00 - 20:00
Beschreibung:In diesem zwischen den Eklogen und der Aeneis entstandenen Gedicht behandelt Vergil in vier Büchern die Themen Ackerbau (I), Obst- und Weinbau (II), Viehzucht (III) und Bienenzucht (IV). Dabei ist es nicht seine Absicht, Landwirten das beizubringen, was sie längst selbst wissen und worin sie mehr praktische Erfahrung als der Vergil haben. Vielmehr möchte dieser einen dichterischen Beitrag dazu leisten, dass sich die Römer nach der Verrohung und Entwurzelung, zu der die Bürgerkriege geführt haben, auf ihre besten Werte und Kräfte als Bauernvolk zurückbesinnen. Er preist Italien, das Landleben, und den neuen Herrscher Augustus. Zugleich setzt er sich mit der griechischen literarischen Tradition der Lehrdichtung und seiner eigenen Rolle als Dichter auseinander, flicht Digressionen über Tod und Wiedergeburt ein, und vieles mehr. In der Frühen Neuzeit galten die Georgica als das vollkommenste Gedicht der Antike und wurden in vielfältiger Weise imitiert. Ziel des Seminars ist ihre gründliche philologische Interpretation und ihre Einordnung in die Entwicklung des Lehrgedichts in der griechischrömischen Literatur (mit Ausblicken auf die spätantike und frühneuzeitliche Rezeption).
Es wird erwartet, daß die Seminarteilnehmer bereits vor Beginn der Veranstaltung das Vergil-Kapitel in Michael von Albrechts Geschichte der römischen Literatur (online über den OPAC der UB verfügbar) gründlich gelesen und Verg. georg. 1,1-70 im lat. Original zur gemeinsamen Übersetzung vorbereitet haben. Im Laufe des Semesters sind seminarbegleitend die folgenden Textpassagen, aus denen die Abschlussklausur (25. Januar 2021) stammen wird, vollständig im Original zu lesen:
1,1–42 (Proömium)
1,43–203 (1. Hauptteil: Feldbestellung)
1,461–514 (Vorzeichen von Katastrophen; Schlusswort des 1. Buchs)
2,1–8 (Einleitung des 2. Buchs)
2,9–176 (Entstehung und Kultur der Bäume; darin Lob Italiens)
2,346–542 (Die Landarbeit und ihr Segen)
4,1–566 (Bienenzucht und Aristaeus-Epyllion)
Dieses Pensum umfasst insgesamt 1196 Hexameter. Der Rest der Georgica ist zumindest in Übersetzung zu lesen, um so eine vollständige Kenntnis des im Seminar behandelten Werks zu erwerben.
Es wird dringend empfohlen, mit der Lektüre des Originals mehrere Wochen vor der ersten Seminarsitzung zu beginnen, um nicht während der Vorlesungszeit hinter dem Pensum zurückzubleiben.
LiteraturTextgrundlage:
P. Vergili Maronis Opera, recognovit brevique adnotatione critica instruxit R.A.B. Mynors. Oxford 1969
(Nachdrucke; zur Anschaffung empfohlen).
Kommentare:
Vergil, Georgica, hrsg. u. erkl. von Will Richter, München 1957 (Das Wort der Antike 5) [UB Sign. ANT-970
4660-829 1].
Virgil, Georgics, ed. by Richard F. Thomas, 2 Bde., Cambridge 1988 [UB Sign. GVG V 4971 4620-023 3].
Virgil, Georgics, edited with a commentary by R.A.B. Mynors, Oxford 1990 [UB Sign. GVG V 4971 4618-812 2].
P. Vergilius Maro, Georgica, hrsg., übers. u. komm. von Manfred Erren, 2 Bde., Heidelberg 1985-2003 [UB
Sign. GVG V 4971 4347-728 9].
In der UB wird rechtzeitig vor Beginn des Wintersemesters ein Semesterapparat eingerichtet.
zur Veranstaltung in Stud.IP