Beschreibung:Musik ist um und in uns. Vergleichbar mit der Sprache ist Musik ein zentrales Element von Kultur und damit Ausdruck individueller und kollektiver Identität. Sie definiert und differenziert in ständigem Wandel, kann jedoch auch über sprachlich-kulturelle Grenzen hinaus verbindend wirken. Die Identitätsfrage mag ein Grund dafür sein, warum musikalische Erfahrung von jungen Menschen (in freilich individuell unterschiedlicher Intensität) als besonders bedeutsame Orientierung in der Lebenswirklichkeit empfunden wird.
Die Nutzung von Musik und insbesondere die Einbindung von Musik aus der spanischsprachigen Welt scheint daher nicht nur aus motivationalen Gründen vielversprechende Optionen für den fremdsprachlichen Unterricht Spanisch zu bieten. Ihre technische Nähe zur Sprache sowie ihre inhärente Mehrdimensionalität und -kanaliät lassen Musik als besonders geeignet zum Ausbau sowohl funktional-kommunikativer wie auch interkultureller Kompetenzen erscheinen. Der überaus reiche Schatz an E- und U-Musik aus den verschiedensten Zeiten und Regionen Spaniens und Lateinamerikas bietet dafür einen schier unermesslichen Fundus, der darüber hinaus durch die modernen Medien vergleichsweise leicht zugänglich ist.
Doch welche Musik eignet sich für welche unterrichtliche Zwecke in welchen Lerngruppen? Wie welche musikalischen Präferenzen erkennen? Und in welchen thematischen Zusammenhängen lässt sich welche Musik wie einsetzten? Welche Zugänge kann Musik verschaffen? Könnte Musik zum Thema ganzer Unterrichtssequenzen oder -reihen des Spanischunterrichts werden? Sind gar Formen des Musizierens (etwa des Singens) in der Fremdsprache selbst für den Fall denkbar, dass kein erhöhtes oder ein sehr heterogenes musikalisches Kompetenzniveau auf Seiten der Lehrkraft oder der Lernenden vorliegt? Könnten und sollten welche musikalischen Aspekte neben der reinen Auseinandersetzung mit der Textbasis (Hör- und [literarisches] Leseverstehen) und dessen unmittelbarem kulturellen Kontext zum Unterrichtsthema avancieren? Welche Perspektiven verspricht aus welchen lernpsychologischen oder didaktischen Gründen ein facettenreich angelegter Einsatz von Musik? Und welche Maßgaben für die unterrichtliche Gestaltung lassen sich davon ableiten?
Mit diesen und ähnlichen Grundsatzfragen auf der Basis eines durchaus weiteren Musikbegriffs beschäftigt sich das Seminar in seiner ersten Phase. Hier stehen Theorie, aber auch erste Praxisbeispiele im Mittelpunkt. Der zweite Teil des Seminars wird der Entwicklung von konkreten Lernarrangements gewidmet sein, in denen Musik in der oben umrissenen, vielgestaltigen Weise zum Einsatz kommen kann.
Hinweise zur VeranstaltungDiese VA wird in Blockform stattfinden bzw. zweiwöchtenlich. Die genauen Termine werden noch bekannt gegeben.
