Beschreibung:Dieses Seminars beschäftigt sich mit den Fragen: Was ist ein Subjekt? Welche Eigenschaften hat es, durch welche es sich von anderen Elementen im Satz unterscheidet? Dabei soll ein Schwerpunkt auf pronominalen Subjekten in den romanischen Sprachen liegen.
Italienisch und Spanisch, beides Nullsubjektsprachen, erlauben unter bestimmten Bedingungen eine coverte Lizenzierung ihrer Subjekte. Obwohl in (1)-(2) kein Subjekt ersichtlich ist, werden die Sätze jedoch problemlos interpretiert. Französisch steht dem gegenüber im Kontrast, da ein Subjekt zumindest in Form eines Pronomen ausgedrückt werden muss (3).
(1) (Maria prende un caffè). Poi va a scuola.
(2) (María toma un café.) Después va a la escuela.
(3) (Marie prend un café). Puis *(elle) vait à l'école.
‚(Maria trinkt einen Kaffee.) Dann geht sie in die Schule.‘
Die Frage nach dem Status der Subjekts, wie in (1)-(3), ist umstritten. Eine Annahme ist, dass im Italienischen und Spanischen, jedoch nicht Französisch, ihre Subjekt durch eine leere Kategorie pro ausdrücken können. Eine Andere, ob elle ‚sie’ wie in (3) tatsächlich ein Pronomen, oder gar ein Flexionsaffix ist, welches Französisch auf eine Stufe mit Italienisch und Spanisch setzen würde.
