Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Der Kaiser ist tot, es lebe der Kaiser. Herrscherwechsel im Principat


DozentIn: Prof. Dr. phil. Christiane Kunst

Veranstaltungstyp: Vorlesung

Ort: 02/E04: Do. 10:00 - 12:00 (14x), 15/134: Dienstag, 22.03.2022 10:00 - 12:00

Zeiten: Do. 10:00 - 12:00 (wöchentlich), Ort: 02/E04, Termine am Dienstag, 22.03.2022 10:00 - 12:00, Ort: 15/134

Beschreibung: Bei dem von Augustus geschaffenen Principat handelt es sich mit Blick auf Entstehung und Wesen um ein verdecktes Machtsystem, das in besonderer Weise auf die Person des ersten Princeps bezogen war, der die offene staatsrechtliche Fixierung seiner Macht weitestgehend vermied. Die schon durch Augustus in Angriff genommene Regelung der Nachfolgefrage konnte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass von Anfang an ein dauerhaftes politisches System ausgebildet werden sollte. Jeder Herrscherwechsel war aufgrund des verfassungsrechtlichen Schwebezustands daher auch eine "Krise" des Systems selbst. Vor allem zwei Strategien wurden zur Bewältigung angewendet, die auf die Erinnerung an den Vorgänger zielten und wesentlich dazu beitrugen eine Herrscheridentität des Nachfolgers zu inszenieren: Entweder erhob man den Vorgänger zum Gott (consecratio), oder man ächtete ihn, indem man die Erinnerung an ihn schwärzte (damnatio memoriae) und ihn so aus dem Kreis legitimer Vorgänger aussonderte. In der Vorlesung wird durch Kurzcharakterisierungen der Herrscher von Augustus bis Marc Aurel ein Überblick über den Principat gegeben und in Einzelfallanalysen die Umstände des Herrscherwechsels beleuchtet. Besonderes Augenmerk wird dabei den Tod des Herrschers selbst gelegt und seine mediale Darstellung gelegt sowie auf die Rolle des Nachfolgers im Machtgefüge zuvor sei es als (Adoptiv)Sohn oder Usurpator. Dass dabei auch die Kaiserfrauen in den Blick geraten, versteht sich von selbst.


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