Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Konfessionalisierung im Reich


DozentIn: Prof. Dr. phil. Siegrid Westphal

Veranstaltungstyp: Vorlesung

Ort: 15/130

Zeiten: Mi. 10:00 - 12:00 (wöchentlich)

Beschreibung: Das Konzept Konfessionalisierung zählt zu den großen Neuansätzen der Frühneuzeitforschung in den letzten Jahrzehnten. Die Vertreter verweisen nicht nur auf die zeitliche und inhaltliche Parallelität der Konfessionsbildungen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, sondern auch auf deren Verflechtung mit der frühmodernen Staatsbildung und dem Prozess der Sozialdisziplinierung. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass in der Frühen Neuzeit eine enge strukturelle Verbindung zwischen Religion und Politik bestand, welche gesamtgesellschaftliche Bedeutung hatte. Ziel war das konfessionell einheitliche Territorium mit einer disziplinierten Untertanengesellschaft, die auf einen konfessionell orientierten Wertekatalog festgelegt werden sollten. Weltliche und kirchliche Obrigkeiten legten im Verbund fest, welche Ehen gültig waren, sie schufen Institutionen, die das Leben der Untertanen überprüfen und Unzucht verhüten sollten und sorgten durch den Ausbau des Gerichtswesens für entsprechende Bestrafung. Die Kirchen- und Sittenzucht erscheint somit als Schlüsselthema der Konfessionalisierungsthese und soll deshalb im Zentrum der Vorlesung stehen.


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