Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Lehrende

,,Werther" und ,,Lotte in Weimar" (MA, NDL 4, NDL 5, LKE, WP MA)


DozentIn: Prof. i. R. Dr. phil. Chryssoula Kambas

Veranstaltungstyp: Seminar

Ort: 15/E28: Montag, 03.04.2017, Montag, 10.04.2017, Montag, 24.04.2017, Montag, 08.05.2017, Montag, 15.05.2017, Montag, 26.06.2017 10:15 - 11:45, Freitag, 30.06.2017 10:00 - 16:00, Montag, 03.07.2017 10:15 - 11:45, 15/E27: Freitag, 07.07.2017 10:00 - 13:30

Zeiten: Termine am Montag, 03.04.2017, Montag, 10.04.2017, Montag, 24.04.2017, Montag, 08.05.2017, Montag, 15.05.2017, Montag, 26.06.2017 10:15 - 11:45, Freitag, 30.06.2017 10:00 - 16:00, Montag, 03.07.2017 10:15 - 11:45, Freitag, 07.07.2017 10:00 - 13:30, Ort: 15/E28, 15/E27

Beschreibung: Das Seminar lädt ein zur intensiven Lektüre zweier Romane. Zunächst und als unabdingbare Grundlage lesen wir Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ (1774/87), darauf aufbauend Thomas Manns Roman „Lotte in Weimar“ (1939). „Wir wissen nicht allzu viel über den Aufenthalt der berühmten Frau (scil. Charlotte Kestner, geb. Buff) in der ebenfalls so berühmten Stadt; er scheint – übrigens ihren Jahren gemäß – den Charakter würdiger Zurückgezogenheit getragen zu haben, aber doch keiner ganz unzugänglichen,“ resümiert der Erzähler des Romans von Mann. Und Dolf Sternberger notierte nach seiner Lektüre kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, „es ist überhaupt nichts eigentlich erfunden in dem ganzen Buch, obgleich beinahe alle Situationen erfunden sind.“ Eben dabei machte Mann Goethes Weimarer Umfeld und seine Persönlichkeit lebendig. Er erscheint im Gestus des ‚Jupiters von Weimar’ (Th. Mann), wie auf einem fotografischen Tableau festgehalten. Und Lottes Persönlichkeit und Umfeld? Dies ist eine Frage, die das Seminar zu beantworten hat. - Anhand einer Ausstellung machen wir uns auch ein Bild von der historischen Person Charlotte Kestner und ihren Spuren in Hannover.
Zahlreiche Themen berührt Mann: - Zeitlichkeit zwischen Leere und mit Hilfe der Kunst gesteigertem Leben; - die in Kunst verwandelte Angebetete, also Leben des/der anderen, instrumentalisiert für die Ästhetik; - den fragwürdigen Ruhm einer Frau, die die Zeitgenossen als Literaturfigur verehren; - die eigene Auseinandersetzung, ironisch gebrochen, mit seinem öffentlich gepflegten Selbstbild in der Goethe-Nachfolge; - den Habitus des genialischen Menschen, Kälte als Preis für politische Machtteilhabe. Und vieles mehr, bis hin zu Fragen nach der deutschen Identität und für sie obligatorische Goethe-Verehrung, zumindest im Bürgertum, nach Goethes Vereinnahmung durch die politische Rechte bereits in den 1920er Jahren, der „Vermischung von Hitlerismus und Goethe“ (Th. Mann).
Diese beiden Texte sollen in Buchform angeschafft werden:
J.W. Goethe: Die Leiden des jungen Werther, Reclam (RUB 67)
Thomas Mann: Lotte in Weimar. Fischer-TB, erschienen 2012 (Ausgabe a.d. Handschrift, zahlreiche Korrekturen bisheriger Verlesungen; ISBN 978 – 3 – 596 – 90402 – 0
Goethes Text muß bei Seminarbeginn bereits gelesen sein.


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