Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Lehrende

Sprachkritik und 'gutes Deutsch' [SW3, WP BA]


DozentIn: Dr. phil. Nathalie Nicolay

Veranstaltungstyp: Seminar

Ort: nicht angegeben

Zeiten: Mi. 10:15 - 11:45 (wöchentlich)

Beschreibung: Sich sprachkritisch zu äußern bedeutet (sehr vereinfacht gesagt), einen als schlecht, fehlerhaft oder verwerflich empfundenen Sprachgebrauch zu tadeln und ihm die eigene Vorstellung davon entgegenzuhalten, wie Sprache sein sollte. Solche Spracheinstellungen sind oft mit normativen Vorstellungen zum gesellschaftlichen Miteinander verbunden (Wer spricht das 'gute Deutsch'?) und können auf sprachlichen Ideologien gründen wie z. B. der, dass Standarddeutsch sprachliche Variation ausschließe. Darüber, was 'gutes Deutsch' sein soll, wird seit Jahrhunderten gestritten: Ist 'gutes Deutsch' (mindestens) immer richtiges Deutsch, lassen sich sprachliche Ausdrucksweisen (zusätzlich) nach ästhetischen Kriterien bewerten, und ist das anzustrebende Ideal überhaupt für alle SprachbenutzerInnen erreichbar (oder schließt es bestimmte Gruppen aus)? Das Deutsch von Goethe oder Fontane mag besonders hoch angesehen sein, ist aber einem Sitzungsprotokoll oder einem wissenschaftlichen Aufsatz nicht angemessen; gutes Deutsch ist also immer situations- und adressatenorientiert.
Ziel des Seminars ist es nicht, eine einfache Antwort auf eine komplizierte Frage zu geben und das 'gute Deutsch' anhand einer Merkmalliste zu bestimmen. Vielmehr sollen Sichtweisen unterschiedlicher Parteien - Laien, JournalistInnen, Lehrpersonen, SprachwissenschaftlerInnen - einander gegenübergestellt und verglichen werden. Auch die Sprachkritik als Gegenstand des Deutschunterrichts wird thematisiert.


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