Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Lehrende

Sebastian Brant: Das Narrenschiff (FNÄDL 3, FNÄDL 4, NDL 5)


DozentIn: Prof. i. R. Dr. phil. Wolfgang Adam

Veranstaltungstyp: Seminar

Ort: 15/113

Zeiten: Mo. 19:00 - 21:00 (wöchentlich), Termine am Mittwoch, 21.06.2017 18:00 - 22:00, Mittwoch, 28.06.2017 18:00 - 20:00

Beschreibung: Sebastian Brant (1457-1521) verkörperte einen Autorentyp, der in dieser Form nur möglich war in der frühneuzeitlichen Umbruchsphase um 1500, die geprägt wurde von tiefgreifenden intellektuellen und medialen Veränderungen. Sein ‚Bestseller‘ Das Narrenschiff, erstmals 1494 erschienen, erfüllte nach Aufmachung und Gedankenführung offenbar in einzigartiger Weise die Erwartungen eines vorreformatorischen Publikums. Das Buch bildet eine Amalgamierung von spätmittelalterlichen Traditionen mit den neuen Konzepten der frühhumanistischen Gelehrsamkeit. In 112 Kapiteln wird eine Ständesatire geliefert, die fast keine Gesellschaftsschicht ausspart. Zu dem außergewöhnlichen Erfolg des Buches trug neben dem raffinierten Einsatz von einprägsamen Motiven (Totentanz, Fortuna, Narren) auch die geschickte Verbindung von Bild und Text bei. Einige der Holzschnitte hat die kunstgeschichtliche Forschung Albrecht Dürer zugewiesen. In dem Seminar werden nach einer Einführung in die frühneuhochdeutsche Sprachstufe sowohl die komplexe Makrostruktur des Werks als auch die Bauformen und Argumentationsschemata der einzelnen Kapitel akribisch analysiert.

Textgrundlage:

Das Narrenschiff. Nach der Erstausgabe (Basel 1494) und den Zusätzen der Ausgaben von 1495 und 1499 sowie den Holzschnitten der deutschen Originalausgaben, hg. von Manfred Lemmer, 3., erweiterte Aufl., Tübingen 1986 (= Neudrucke Deutscher Literaturwerke NF, Bd. 5).
Eine gute Einführung bietet der Artikel von
Sabine Seelbach: Sebastian Brant, in: Killy Literaturlexikon, 2. Aufl., hg. von Wilhelm Kühlmann, Bd. 2 , Berlin/New York 2008, S. 128-132.


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