Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


Navigation und Suche der Universität Osnabrück


Hauptinhalt

Topinformationen

Lehrende

Goethes Gedichtsammlung ›Gott und Welt‹ [NDL2 Komp. 2]


DozentIn: Tim Schünemann, M.A.

Veranstaltungstyp: Seminar

Ort: 11/211

Zeiten: Mo. 16:00 - 18:00 (wöchentlich)

Beschreibung: ›Gott und Welt‹ bezeichnet genau genommen eine ›Rubrik‹, eine Unter-Sammlung, wenn man so will, innerhalb der großen Gedichtsammlung von 1827, die Goethe noch selbst anlässlich der ›Ausgabe letzter Hand‹ zusammenstellte. Die Rubrik ›Gott und Welt‹, deren Titel den einer Rubrik (›Gott, Gemüt und Welt‹) innerhalb einer älteren Gedichtsammlung von 1815 aufgreift, enthält insbesondere viele, auch bekannte und bedeutende Gedichte Goethes, die zunächst in zwar verschiedenen Publikationskontexten erschienen, deren Gemeinsamkeit aber darin besteht, dass sie mit Goethe als Naturforscher, als der er sich auch selbst explizit verstanden hatte, zusammenhängen. Innerhalb der Rubrik versammelt an einem Ort bieten diese Gedichte so einen konzentrierten Einblick in zentrale Ideen des Goethischen Naturverständnisses, das eben sprichwörtlich ‚Gott und die Welt‘ betrifft. Dieses Verständnis, zumindest so, wie es sich innerhalb dieses Werkausschnittes darstellt, herauszuarbeiten, ist – neben einem Einblick in die Lyrik vorrangig des ‚späten Goethe‘ – eines der Ziele des Seminars.
Des Weiteren bieten sich aufgrund der spezifischen literarischen Form und der besonderen Publikationssituation der Gedichte als einzelne und dann innerhalb der Rubrik ›Gott und Welt‹ verschiedene Fragestellungen an, die allgemeinerer Natur sind und so in zentrale literaturwissenschaftliche Problematiken einführen, die über das betrachtete Einzelwerk hinausgehen: Welchen Einfluss hat der Publikationskontext auf ein Werk? Wie hängen die einzelnen Gedichte zusammen? Bilden sie auch gemeinsam ein in sich geschlossenes Werk? Worin besteht der Unterschied zwischen ›Sammlung‹ und ›Zyklus‹? Wie verhält sich ein späteres Werk zu dem früheren, das es aufgreift?
Zu guter Letzt geht es freilich nicht weniger darum, zu lernen, wie Gedichte zu verstehen sind, sich also gemeinsam in die Lektüre von Gedichten einzuüben. Die methodische Grundlage des Seminars wird dabei die Kritische Hermeneutik bilden, die so in der Praxis der Interpretation kennengelernt werden kann und durch ihren eben kritischen Charakter auch einen Einblick in andere typische Formen der Goethe-Lektüre bietet.

Zur Textgrundlage: Die Rubrik ›Gott und Welt‹ aus der Sammlung von 1827 sowie die Rubrik ›Gott, Gemüt und Welt‹ aus der Sammlung von 1815 stehen als Scan aus der Frankfurter-Ausgabe (vgl. Seminarbibliographie) zum Download auf Stud.IP bereit.


zur Veranstaltung in Stud.IP