Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Lehrende

Sachkommentar und Interpretation [NDL 3 K2]


DozentIn: Tim Schünemann, M.A.

Veranstaltungstyp: Seminar

Ort: 15/322a

Zeiten: Mo. 16:00 - 18:00 (wöchentlich)

Beschreibung: Sowohl in vielen Studienausgaben literarischer Werke (bspw. von Reclam oder Suhrkamp), die häufig als Grundlage der Interpretation in der Schule herangezogen werden, als auch in historisch-kritischen Ausgaben, die im Rahmen der literaturwissenschaftlichen Arbeit üblicherweise genutzt werden, findet sich für gewöhnlich als Teil des sog. ›Apparates‹ ein Kommentarteil, der unter anderem auch einen ›Einzelstellenkommentar‹ samt der sog. ›Sachkommentare‹ bzw. ›Sacherläuterungen‹ enthält. Diese ›Sachkommentare‹ werden häufig ganz selbstverständlich im Sinne eines nicht zu hinterfragenden Faktums herangezogen, um den jeweiligen literarischen Text besser zu verstehen, da der Eindruck schon durch die Bezeichnung (›Sach-erläuterung‹) entsteht, diese Hinweise seien nicht abhängig von einer Interpretation. Dies ist aber häufig, vielleicht immer, gerade nicht der Fall, auch, wenn dieser Anspruch oft vertreten wird, was einen reflektierten Umgang mit den tatsächlich nur scheinbar neutralen ›Sachkommentaren‹ erfordert.
Ziel des Seminars ist es letztendlich, ein kritisches Bewusstsein für diese vielleicht unumgängliche Problematik und dessen Folgen für die eigene interpretatorische Praxis zu erlangen und so einen möglichst produktiven Umgang mit ›Sachkommentaren‹ an der Schule wie auch an der Universität zu ermöglichen. Dazu werden wir uns gemeinsam im Seminar sowohl verschiedene praktische Beispiele aus diversen Editionen ansehen und diese kritisch analysieren als auch in die theoretische Diskussion einsteigen und versuchen, uns ein möglichst umfassendes Bild der Problematik zu machen.
Editionswissenschaftliches Vorwissen ist nicht nötig. Die Bedeutung und Geschichte der Grundbegriffe, wie sie auch hier schon verwendet wurden, werden wir uns gemeinsam während der ersten Sitzungen des Seminars erarbeiten.


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