Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Lehrende

Emotionen im Drama der Moderne [NDL4 K2; NDL4MA K1+K4, NDL4GYMB, NDL4LbS_v02 K2, NDL5_v01, NDL5MA, NDL5MA, NDLWPMA, WP-FM K1-5, DD1-Ersatz]


DozentIn: Anja Schonlau

Veranstaltungstyp: Seminar

Ort: 41/B11

Zeiten: Di. 18:00 - 20:00 (wöchentlich)

Beschreibung: Das Drama der Moderne zeichnet sich durch eine heterogene Poetik aus, die in besonderer Weise die Darstellung, Rezeption und Bühnenaufführung von Emotionen betrifft. Als anthropologische Phänomene stehen Emotionen im poetischen Spannungsfeld zwischen naturalistischen Vorgaben und einer zunehmenden Abwendung der Moderne von Bühnenillusion und Nachahmung (Mimesis). Anhand von Texten von Henrik Ibsen, Gerhart Hauptmann, Frank Wedekind und Bertolt Brecht soll im Seminar u.a. untersucht werden, wie und mit welcher Funktion Emotionen dargestellt werden, ob eine eigenständige Emotionspoetik vorliegt, ob die Texte im Kontext zeitgenössischer Emotionskonzepte aus der Psychologie und Philosophie (Freud, Nietzsche) gesehen werden müssen oder ob Gattungskonventionen den Dramentext dominieren. Welche Emotionen sind in welchem Akt und für welche Figur zentral? In welchem Verhältnis stehen sie zu den Differenzkategorien Alter, Geschlecht, Klasse und race? Das Seminar setzt sich u.a. mit der Figur des an ‚vererbter Gehirnerweichung‘ leidenden Osvald Alving in Henrik Ibsens Drama Gespenster auseinander, analysiert die schambesetzten Gespräche zwischen Kindern und Eltern über Sexualität in Wedekinds Frühlings Erwachen und untersucht die triebpsychologisch definierten Typenfiguren in Frank Wedekinds Die Büchse der Pandora. Welche Emotionspoetik bestimmt Hauptmanns von Inzest und Alkoholismus geprägte Bauernfamilie in Vor Sonnenaufgang im Gegensatz zu seinem Glashüttenmärchen Und Pippa tanzt!? Abschließend wird mit Brechts Kaukasischer Kreidekreis ein Stück analysiert, das rezeptionsästhetisch gerade nicht emotionsbezogen, sondern intellektuell angelegt ist.


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