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Lehrende
Utopie und Satire in der Frühen Neuzeit [NDL4_K2, NDL4MA_K1_K3, NDL4GYMB,NDL5, NDLWPMA, WP-FM, DD1-Ersatz-MEd]
DozentIn: Priv. Doz. Dr. Christopher Meid
Veranstaltungstyp: Seminar
Ort: 41/E08
Zeiten: Di. 16:00 - 18:00 (wöchentlich)
Beschreibung: Utopien sind Texte, die positive Gegenbilder zur Lebenswirklichkeit entwerfen – und das auf Ebene der Staatsorganisation. Damit ist oftmals eine kritische, gerade auch satirische Intention verbunden: Indem sie ideale Staaten zeichnen, erscheinen die ‚realen‘ Verhältnisse in einem denkbar schlechten Licht.
Ausgehend von Thomas Morus’ gattungskonstituierender "Utopia" (vollständiger Titel: "De optimo reipublicae statu, deque nova insula Utopia", 1516) diskutieren wir einschlägige Texte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, die utopische und satirische Momente kombinieren, und analysieren unterschiedliche Verfahren utopischen Schreibens. Wir behandeln unter anderem das anonym überlieferte frühneuhochdeutsche "Lalebuch" (1598), das die Narrensatire mit der Utopie kombiniert, sowie (auszugsweise) die utopischen Passagen wichtiger Romane aus Barock- – Grimmelshausens "Simplicissimus Teutsch" (1668) – und Aufklärungsliteratur, namentlich Schnabels "Insel Felsenburg" (1731-43), die Utopie und Robinsonade verbindet, Merciers Zeitutopie "L’An 2440" und Wielands politischen Roman "Der Goldne Spiegel" (1772), der rousseauistische Naturzustandsutopien enthält. Das detaillierte Programm besprechen wir in der ersten Seminarsitzung.