Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Lehrprojekt HörWissen. Forschen – Inszenieren – Verklanglichen

© MELANIE PUCHALLA

Wie klingen historische Ereignisse jenseits von Schrift und Bücherstaub? Kann man den Frieden hören? Wie lässt sich Vergangenes verklanglichen und dramaturgisch arrangieren? Das interdisziplinäre Projekt HörWissen. Forschen – Inszenieren – Verklanglichen bringt Studierenden und Lehrenden der Germanistik, der Geschichte und der Musik im Rahmen des von der Universität Osnabrück geförderten Programms LehrZeit zusammen. Gemeinsam konzipieren sie im WiSe 2018/19 ein Hörspielseminar, das im SoSe 2019 mit Studierenden der drei Fachrichtungen durchgeführt wird. Das interdisziplinäre und praxisorientierte Lehrformat ermöglicht es Studierenden, frühzeitig spätere Berufsfelder kennenzulernen (Medien/Hörfunk, Wissenschaftskommunikation, Dramaturgie) und ihr Wissen transdisziplinär, praxis- und projektorientiert anzuwenden.

Das Projektseminar widmet sich zeitlich-thematisch der Frühen Neuzeit, konkret dem Westfälischen Frieden. Aus unterschiedlichen historischen Quellen – Text, Bild, Musik – werden Geschichten generiert, dramaturgisch arrangiert und im Hörspielformat mit Stimmen, Geräuschen und Klängen inszeniert. Dabei soll Wissen nicht nur über verschiedene Sinne kognitiv, emotiv und akustisch erfahrbar werden, sondern die Beteiligten beschäftigen sich kritisch mit der Art und Weise, wie durch das bewusste Arrangement von Text, Klang und Akustik Wissen generiert und konstruiert wird. HörWissen profitiert dabei von den Kernkompetenzen der drei beteiligten Disziplinen – dem historisch-kritischen Umgang mit Quellen (forschen), der literarisch-dramaturgischen Aufbereitung (inszenieren) und der ästhetisch-technischen Modulation (verklanglichen). Bei der aktiven Gestaltung des Projekts lernen die Studierenden die Abläufe, Organisationsformen und Arbeitsweisen kooperativer Projekt- und Teamarbeit unmittelbar kennen und erwerben ein technisches Know How im Tonstudio.

Das interdisziplinäre Lehrformat HörWissen ist in folgende Module integriert:
Germanistik: GER-M-FWb Freier Wahlbereich; GER-SK4v01 Schlüsselqualifikationen.
Geschichte: Freier Wahlbereich; GES-SK4 Projektarbeit 4-Schritte Plus; GES-MmFN als Übung
Musik: 2-Fächer Bachelor: Modul A3, B2, 4-Schritte Plus; MEdGym: Modul MG4; Fachmaster Musikwissenschaft: Modul FT, FH, FV

Am 07. Februar 2019 wurde das preisgekrönte Projekt "HörWissen. Forschen - Inszenieren - Verklanglichen" im Rahmen einer hochschulöffentlichen Präsentation vorgestellt. Weitere Informationen zu Präsentation und Projekt gibt es in einem Video der Universität Osnabrück oder in Form eines Posters.
Außerdem wird in einem Artikel der Neuen Osnabrücker Zeitung darüber berichtet.

AntragstellerInnen:
Sarah-Christin Bartel, B.A.
Andreas Schönwitz, B.A.

Beteiligte ProfessorInnen:
Prof. Dr. Stefan Hanheide (Musikwissenschaft)
Prof. Dr. Siegrid Westphal (Geschichte)

Beteiligte MitarbeiterInnen:
Dr. Volker Arnke (Geschichte)
Dr. Katja Barthel (Germanistik)
Dr. Stefanie Freyer (Geschichte)
Julian zur Lage, M.A. (Geschichte)

Beteiligte Studierende:
Sarah-Christin Bartel, B.A. (Geschichte/Germanistik)
Jessica Bücker, B.A. (Germanistik)
Luna Kahmann, B.A. (Geschichte/Musik)
Annegret Kelsch, B.A. (Musik/Germanistik)
Andreas Schönwitz, B.A. (Musik/Geschichte)

Kontakt:
hoerwissen@uni-osnabrueck.de

Seminar WS 2019/20:
HörWissen: Ein Stadtrundgang auf den Spuren Justus Mösers in Osnabrück (NDL 5, 4 Schritte+)

Katja Barthel, Siegrid Westphal, Sarah-Christin Bartel
Mi, 12.30-14.00 Uhr

Der in Osnabrück geborene und dort Zeit seines Lebens wirkende Politiker und Publizist Justus Möser (1720-1794) gilt in der deutschen Geistesgeschichte als zentrale Figur der norddeutschen Aufklärung. 2020 wird in Osnabrück sein 300. Geburtstag gefeiert. Anlässlich dieses Jubiläums will die Veranstaltung einen Audio-Stadtrundgang durch Osnabrück auf den Spuren Justus Mösers konzipieren, der den Aufklärer einem breiteren Publikum näherbringen soll. Aufgabe wird es sein, mit Hilfe archivalischer Quellen Möser für die heutige Zeit zum Sprechen zu bringen. Dafür müssen aus dem großen Fundus von überliefertem Material Geschichten gesucht, inszeniert und im Tonstudio verklanglicht werden. Mit dieser Veranstaltung wird das erfolgreich eingeführte interdisziplinäre Lehrformat „HörWissen“ fortgesetzt und in der praktischen Anwendung erprobt.

Literatur:
-    Thorsten Heese/Martin Siemsen (Hg.): Justus Möser 1720-1794. Aufklärer – Staatsmann – Literat, Bramsche 2013.
-    Holger Böning: Justus Möser. Anwalt der praktische Vernunft. Der Aufklärer, Publizist und Intelligenzblattherausgeber, Bremen 2017.
-    Karl H. L. Welker: Rechtsgeschichte als Rechtspolitik. Justus Möser als Jurist und Staatsmann, Osnabrück 1996.