Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Das ehemalige KZ Juliushütte: Von der "Grünen Hölle" zum "Grünen Band"? Forschungsexkursion Konfliktlandschaften


DozentIn: Priv. Doz. Dr. Frank Wolff , M. Sc. Andre Jepsen

Veranstaltungstyp: Exkursion

Ort: (Ellrich/Walkenried)

Zeiten: Termine am Montag, 12.06.2023 - Freitag, 16.06.2023 07:30 - 22:00

Beschreibung: Als Außenlager des KZ Mittelbau-Dora war das Konzentrationslager "Juliushütte" Ort brutaler Zwangsarbeit und großem menschlichen Leidens. Hier wurden mehrere Tausend Menschen ermordet und auf Scheiterhaufen bzw. in einem Krematorium auf dem Lagergelände verbrannt. Nach dem Ende des NS-Herrschaft verlief die innerdeutsche Grenze mitten durch das ehemalige Lagerareal, wobei die westdeutsche Seite die Anlagen sprengte und die ostdeutsche Seite Grenzanlagen und eine der wenigen und hochgradig bewachten Grenzübergänge für Güterzüge errichtete. Nach dem Mauerfall blieb das ehemalige Lager ein weitgehend vergessener Ort, bis neulich der Fund eines Massengrabs und die Einbindung des Areals in den, mit einem historischen Aufarbeitungsauftrag versehenen Naturschutz des "Grünen Band" Aufsehen erweckten. Die Universität Osnabrück ist Teil einer Arbeitsgruppe, die sich um die Gestaltung eines würdigen Gedenkorts bemüht. Dies erfordert innovative Dokumentationsmethoden, die wir im Rahmen der interdisziplinären Konfliktlandschaftsforschung entwickelt haben. Diese sollen vor Ort in einem Dokumentationsprojekt eingesetzt werden, um erste Ergebnisse für eine modellhafte digitale Ausstellung zu entwickeln, die akademische Forschung und Citizen Science verbindet.

Auf der fünftätigen Exkursion werden wir vor Ort in Kooperation mit der Stiftung Naturschutz Thüringen, der RWTH Aachen und den regional zuständigen Denkmalämtern/Archäologen Teile des ehemaligen Lagerareals mit nichtinvasiven Messmethoden prospektieren und auf dieser Basis in in studentischen Forschungsprojekten Elemente der Online-Ausstellung erstellen. Vor Ort unterstützen Sie als studentische Teilnehmer*in die Forschungstätigkeit und begleiten bzw. übernehmen Sie eigene Forschungselemente z.B. bei der Erkundung des "Archiv des Bodens" mit geophysikalischen Methoden, dem 3D-Scan von historischen Objekten (z.B. bauliche Überreste, Gedenkstein, Funde) oder der Virtualisierung von Räumen (z.B. Grenzwachturm).

Diese Exkursion wird geleitet von PD Dr. Frank Wolff mit Unterstützung von Andre Jepsen.

Von den Teilnehmer*innen wird ein Unkostenbeitrag von 80,- erhoben. Alle Fahrt-, und Übernachtungskosten sowie die Kosten für die Halbpension (Frühstück und warmes Abendessen) sowie der Einsatz der Geräte wird durch die Exkursionsmittel der Universität Osnabrück und Mitteln der Stiftung Naturschutz Thüringen getragen. Die Unterbringung erfolgt in der sehr schönen Jugendherberge Rothleimmühle, Nordhausen. Teil der Exkursion sind zudem gesondert organisierte Führungen auf dem Areal des Konzentrationslagers Juliushütte und an der Gedenkstätte Mittelbau-Dora durch renommierte Wissenschaftler*innen der Gedenkstätte.


zur Veranstaltung in Stud.IP