Fachbereich 7

Sprach- und Literaturwissenschaft


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Forschungsprojekte - Prof. Dr. Trudel Meisenburg

Laufende Forschungsprojekte

Teilnahme an PFC (Korpusprojekt zur Phonologie des zeitgenössischen Französisch) (seit 2001)

Im Rahmen des internationalen Forschungsprogramms “Phonologie du français contemporain” (PFC) werden nach einem einheitlichen Protokoll Sprachdaten des zeitgenössischen Französisch im gesamten französischsprachigen Raum erhoben, analysiert und der wissenschaftlich interessierten Öffentlichkeit unter dieser Seite zur Verfügung gestellt. Die Erhebungen zum Untersuchungspunkt Lacaune (Tarn) wurden 2002 im Rahmen einer Exkursion mit Studierenden des Universität Osnabrück erhoben (Link).

Teilnahme an IPFC (Korpusprojekt zur Phonologie des Französischen als Lernersprache) (seit 2010)

Als Tochterprojekt von PFC und in Anlehnung an das dort befolgte Erhebungsprotokoll befasst sich das internationale Forschungsprogramm “Interphonologie du français contemporain” (IPFC) seit 2010 mit den phonetisch-phonologischen Charakteristika des Französischen bei Sprechern verschiedener Muttersprachen, die Französisch als Fremdsprache erwerben. In diesem Rahmen wurden unter anderem Erhebungen mit Osnabrücker Französischlernern durchgeführt. Nähere Informationen hier.

Vorbereitung und Lancierung von “(Inter-)Fonología del español contemporáneo” ((I)FEC) (seit 2015)

Gemeinsam mit Elissa Pustka (Wien) und Christoph Gabriel (Mainz) arbeiten wir in Orientierung an den Projekten PFC und IPFC an der Vorbereitung und Lancierung eines internationalen Verbundprojekts zur Erfassung der Phonologie des zeitgenössischen Spanisch weltweit (als L1, L2 und als Lernersprache): “(Inter)Fonología del español contemporáneo” oder (I)FEC. Das Erhebungsdesign wurde in zahlreichen Aufnahmen mit muttersprachlichen Sprechern des Spanischen und mit deutschsprachigen Spanischlernern getestet und weiterentwickelt.

Manual of Romance Phonetics and Phonology

Gemeinsam mit Christoph Gabriel (Mainz) und Randall Gess (Ottawa) arbeiten wir zurzeit an der Herausgabe eines Handbuchs zur Phonetik und Phonologie der romanischen Sprachen (Manual of Romance Phonetics and Phonology), das 2019 in der Reihe Manuals of Romance Linguistics (MRL) bei De Gruyter erscheinen soll. Der Band, für den wir zahlreiche international renommierte SprachwissenschaftlerInnen gewinnen konnten, soll einerseits einen grundlegenden (synchronen) Überblick über Phonetik, Phonologie und Prosodie romanischer Sprachen geben, zum anderen liegt sein Fokus auf zentralen Forschungsfragen sowohl der segmentalen als auch der suprasegmentalen romanistischen Phonologie, wobei auch vergleichende und diachrone Perspektiven einbezogen werden. Nähere Informationen unter hier.

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Intonation im Sprachkontakt: Okzitanisch und Französisch (2009-2012)

Projektleitung: Trudel Meisenburg, Mitarbeiter: Carolin Buthke, Rafèu Sichel-Bazin

Ziel des von der DFG geförderten Projekts war es, auf der Basis exemplarischer Erhebungen sowohl die Intonation des Okzitanischen, einer extrem bedrohten romanischen Minderheitensprache intensiv zu untersuchen, als auch die der südfranzösischen Kontaktvarietät, die ihre prosodischen Charakteristika unter dem Einfluss des Okzitanischen herausgebildet hat, zu erfassen. Im einheitlichen theoretischen Rahmen des Autosegmental-Metrischen Modells wurden beide miteinander sowie mit entsprechenden Erhebungen aus standardnahen nordfranzösischen Varietäten kontrastiert. Im Spannungsfeld von Sprachentwicklung und Variation konnte damit zum einen die prosodische Stellung des Okzitanischen innerhalb der romanischen Sprachen näher bestimmt, zum anderen Erklärungsansätze zur besonderen prosodischen Situation des Französischen präzisiert werden, um so einen Beitrag zum besseren Verständnis von Intonation und ihrer Veränderlichkeit durch Sprachkontakt zu leisten.

Intonation und Rhythmus im Sprachkontakt: Okzitanisch – Französisch – Italienisch (2012-2015)

Projektleitung: Trudel Meisenburg, Mitarbeiter: Carolin Buthke, Rafèu Sichel-Bazin

Das ebenfalls von der DFG geförderte Fortsetzungsprojekt hat die Frage nach den Auswirkungen, die Sprachkontakt auf die Intonation der beteiligten Varietäten nimmt, breiter aufgefächert und ein weiteres Kontaktszenario mit einbezogen: Zur bereits exemplarisch untersuchten Diglossiesituation zwischen Okzitanisch und Französisch im Departement Tarn (Südfrankreich) kamen Erhebungen in okzitanischsprachigen Alpentälern zu beiden Seiten der französisch-italienischen Staatsgrenze hinzu. In die vergleichende prosodische Analyse der okzitanischen Daten und ihre Kontrastierung mit Daten aus den entsprechenden französischen und piemontesisch-italienischen Kontakt- und Standardvarietäten wurden insbesondere dauer- und prominenzbasierte Aspekte des sprachlichen Rhythmus eingebracht, um so die suprasegmentalen Charakteristika der betreffenden Varietäten umfassend zu beschreiben, ihren Platz in der Rhythmustypologie zu bestimmen und prosodische Interferenzen zu identifizieren. Den theoretischen Rahmen bildete wiederum das Autosegmental-Metrische Modell, dessen metrische Anteile aufgrund der Analysen zugleich präzisiert werden konnten. Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass sich die Intonation des Okzitanischen weitgehend an den jeweils dominierenden Sprachen orientiert. Die metrische Struktur dagegen ist zumindest teilweise vom Okzitanischen auf das Südfranzösische übertragen worden. Es fragt sich jedoch, wie stabil diese prosodischen Eigenschaften des Südfranzösischen sind. Untersuchungen im urbanen Umfeld von Toulouse haben gezeigt, dass jüngere Sprecher ohne Kontakt zum Okzitanischen zur Übernahme standardnaher Konturen tendieren.